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Am 3. Dezember 2025 kam die Nachricht: Taxdoo stellt alle Umsatzsteuer-Services zum April 2026 ein. Wenn du gerade hier gelandet bist, hast du wahrscheinlich eine Mail bekommen und fragst dich: Was bedeutet das für mich? Und was muss ich jetzt tun?
Wir finden das ehrlich gesagt schade.
Taxdoo war jahrelang ein starker Anbieter in unserem Markt. Sie haben viel dafür getan, dass Umsatzsteuer im E-Commerce überhaupt als Thema ernst genommen wird.
Dass sie jetzt aufhören, ist ein Einschnitt – für die Branche und für die vielen Händler, die ihnen vertraut haben. Das ändert aber nichts daran, dass du jetzt eine Lösung brauchst. Also: Was ist eigentlich passiert?
Kurz gesagt: Taxdoo macht weiter, aber ohne Umsatzsteuer. Das Unternehmen will sich auf eine Buchhaltungsplattform konzentrieren.
Die VAT-Services , also alles, wofür die meisten Händler Taxdoo genutzt haben .werden eingestellt.
Sowohl Händler als auch Steuerberater in der E Commerce Branche wurden von dieser Nachricht überrascht. Stichtag ist der 30. April 2026. Ab Mai passiert nichts mehr. Neue Kunden nehmen sie schon jetzt nicht mehr an.
Taxdoo hat das nicht im Detail erklärt, aber ein paar Dinge kann man sich zusammenreimen: VAT-Compliance ist aufwendig. Jede Meldung muss sitzen, Gesetze ändern sich ständig, und wenn was schiefgeht, haftest du.
Hohe Komplexität im VAT Bereich
VAT Compliance ist anspruchsvoll. Gesetze ändern sich ständig, jede Meldung muss stimmen und Fehler können teuer werden. Das macht den Bereich aufwendig und kostenintensiv.
Steigender Wettbewerbsdruck
Der Markt ist heute viel dichter. Neue Anbieter, internationale Lösungen, Steuerkanzleien mit eigenen Tools. Alle konkurrieren um dieselbe Zielgruppe.
Strategische Neuausrichtung und VIDA
Es wirkt so, als würde sich Taxdoo stärker auf ihre Buchhaltung konzentrieren. Vermutlich, weil das Produkt skalierbarer ist.
Dazu kommt: Mit VIDA ab 2028 wird sich vieles in der VAT-Compliance ändern, ähnlich wie damals bei der Einführung von OSS. Viele Marktteilnehmer rechnen mit einer deutlichen Vereinfachung.
Für dich ist das aber erstmal egal. Wichtiger ist: Was bedeutet das konkret für dein Business?
Wenn du aktuell Taxdoo nutzt, gibt es ein paar Sachen, die du wissen solltest:
1. Deine Meldungen laufen noch – bis April 2026
Taxdoo macht alles wie gewohnt weiter, bis der Stichtag kommt. Aber ab Mai ist Schluss. Wenn du bis dahin niemand Neues hast, werden deine Meldungen einfach nicht mehr eingereicht. Und das willst du nicht.
2. Deine Registrierungen gehören dir.
Die Umsatzsteuer-IDs bleiben bei den Finanzämtern hinterlegt. Du musst dich nicht neu registrieren. Du brauchst nur jemanden, der die Meldungen für dich übernimmt.
3. Sichere deine Daten
Lad dir deine historischen Meldungen und Belege runter, bevor der Service endet. Die brauchst du für deine Buchhaltung und falls mal eine Prüfung kommt oder bei einem Wechsel.
4. Du hast genug Zeit – wenn du jetzt anfängst
Ein Wechsel dauert normalerweise 2-4 Wochen. Bei manchen Ländern wie Spanien etwas länger, weil die Behörden mehr Papierkram wollen. Wer im Januar oder Februar wechselt, hat null Stress. Wer bis März wartet, macht sich das Leben unnötig schwer.
Der Markt ist zum Glück nicht leer. Du hast mehrere Optionen:
1. Spezialisierte VAT Anbieter
Anbieter wie wir (countX), aber auch Hellotax oder Taxfish, sind auf genau das spezialisiert: Umsatzsteuer für Online-Händler. Mit automatischen Schnittstellen zu Amazon, eBay, Shopify, JTL und so weiter.
2. Marosa
Taxdoo selbst empfiehlt Marosa als Partner. Kann eine Option sein – aber schau dir trotzdem andere Anbieter an, bevor du dich entscheidest.
3. Dein Steuerberater
Manche Kanzleien machen auch internationale Meldungen. Ist aber oft weniger automatisiert, also mehr Handarbeit für dich.
4. Selbst melden
Theoretisch möglich. Praktisch nur realistisch, wenn du in 1-2 Ländern aktiv bist und wenig Transaktionen hast. Sonst wird das ein Vollzeitjob.
Falls du JTL nutzt: countX gehört zur JTL-Group. Die Integration ist nativ eingebaut , keine Frickelei, keine Exporte, keine Differenzen. Das kann sonst niemand bieten.
Setz dich kurz hin und schau dir an:
- In welchen Ländern bist du registriert?
- Welche Meldungen laufen über Taxdoo?
- Wann sind die nächsten Fristen?
Und: Lad deine Daten runter. Jetzt, nicht irgendwann.
Hol dir 2-3 Angebote. Achte drauf:
- Wie läuft das Onboarding?
- Wer ist dein Ansprechpartner?
- Was kostet es wirklich – ohne versteckte Gebühren?
Wenn du dich für einen Anbieter entschieden hast, starte frühzeitig mit dem Onboarding – am besten im Januar. So hast du genug Puffer, falls Behörden länger brauchen oder Dokumente fehlen.
Die Umschreibung der Vollmachten dauert je nach Land 2-3 Wochen. Frag beim Anbieter, wie der Prozess abläuft und was du liefern musst.
Ja, die Taxdoo-Nachricht ist ärgerlich. Niemand wechselt gerne den Anbieter, wenn eigentlich alles lief.
Aber: Die Situation ist absolut lösbar. Du hast genug Zeit, du hast Alternativen, und der Wechsel ist kein Hexenwerk. Wer jetzt handelt, startet entspannt ins neue Jahr. Wer wartet, macht sich unnötig Stress.