1. Warum Amazon-Händler besonders betroffen sind
Mit PAN-EU oder CEE wächst dein Geschäft über Ländergrenzen hinaus – gleichzeitig entstehen steuerliche Pflichten: mehr Lagerstandorte = mehr USt-IDs im Umlauf.
Amazon-Händler haben oft tausende B2B-Transaktionen pro Monat. Schon eine einzige ungültige USt-ID kann Lieferungen rückwirkend steuerpflichtig machen. Weil Händler mit hohem Umsatz im Fokus der Finanzbehörden stehen, sind regelmäßige Prüfungen mit Nachweis unverzichtbar.
2. Wie funktioniert die USt-ID-Prüfung bei PAN-EU?
Wer PAN-EU oder CEE nutzt, muss jede relevante USt-ID im EU-VIES-System prüfen und die Ergebnisse dokumentieren. Ohne Protokoll gilt die Prüfung als nicht erfolgt.
2.1. Warum das schnell zur Belastung wird
Ein Händler mit fünf Lagerländern verwaltet bereits mehrere USt-IDs. Jede davon muss regelmäßig kontrolliert und dokumentiert werden.
3. Welche Rolle spielt OSS bei der USt-ID-Prüfung?
Viele Amazon-Händler verlassen sich ausschließlich auf OSS und prüfen keine USt-IDs mehr.
Das Problem: Spätestens bei einer Betriebsprüfung stellt das Finanzamt fest, dass keine gültigen Prüfprotokolle vorliegen und fordert Nachzahlungen.
Beispiel: Ein Händler meldet seine Umsätze korrekt über OSS, dokumentiert aber keine USt-ID-Prüfungen. Ergebnis: Steuerfreie Lieferungen werden rückwirkend aberkannt.
Häufige Irrtümer:
- OSS ersetzt die USt-ID-Prüfung
- Amazon prüft IDs automatisch
- Business Prime = gültige USt-ID
Gerade bei B2B-Lieferungen bleibt die Prüfpflicht bestehen. Ohne gültigen Nachweis können steuerfreie Lieferungen rückwirkend aberkannt werden.
3.1 Der Unterschied zwischen OSS und USt-ID-Prüfung
OSS vereinfacht die Meldung von Fernverkäufen an Privatkunden. Die Prüfpflicht für B2B-Geschäfte bleibt davon unberührt. Das steht in § 18a UStG – und das Finanzamt kennt diesen Paragraphen sehr genau.
Viele Händler verwechseln das. Sie denken, mit OSS wäre alles erledigt. Aber OSS deckt nur B2C-Verkäufe ab. Sobald ein Geschäftskunde eine USt-ID angibt, greift die alte Regelung: Du musst prüfen, dokumentieren und nachweisen können.
4. Die teuersten USt-ID-Fehler bei Amazon FBA
Viele Amazon-Händler unterschätzen, wie streng die Finanzbehörden bei der USt-ID-Prüfung kontrollieren. Schon kleine Versäumnisse können enorme finanzielle Folgen haben.
Typische Fehler:
Keine regelmäßige Prüfung: Einmalige Checks reichen nicht
Fehlende Dokumentation: Ohne Nachweis gilt jede Lieferung als steuerpflichtig
Falsche Annahmen: "Business Prime" ≠ gültige USt-ID
Was du jetzt tun solltest:
Um teure Nachzahlungen zu vermeiden, solltest du alle B2B-Kunden mindestens quartalsweise prüfen und die Ergebnisse sauber dokumentieren. Mit unserem kostenlosen Tool kannst du sogar mehrere USt-IDs auf einmal validieren – das spart bei größeren Kundenstämmen erheblich Zeit.
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5. Die fünf häufigsten Fallen
Die Brexit-Falle trifft immer noch viele Händler. UK-Firmen brauchen für Nordirland eine XI-Nummer. Die alten GB-Nummern sind seit 2021 ungültig. Trotzdem tauchen sie noch in 40 Prozent aller UK-Transaktionen auf. Bei einer ungültigen Nummer zahlst du 20 Prozent britische Mehrwertsteuer nach.
Ungarn hat den höchsten Steuersatz der EU. 27 Prozent. Wenn die USt-ID nicht stimmt, wird dieser Satz auf den kompletten Betrag fällig. Eine 50.000-Euro-Lieferung kostet dann 13.500 Euro extra.
Insolvenzen kommen oft überraschend. Die USt-ID erlischt automatisch, aber niemand informiert dich. Besonders in Polen und Tschechien ist die Insolvenzquote hoch. Ohne regelmäßige Prüfung merkst du es erst, wenn das Finanzamt anklopft.
Business Prime ist keine USt-ID-Prüfung. Amazon verifiziert zwar Geschäftskunden, prüft aber nicht deren Steuernummer. Das Badge sagt nichts über die Gültigkeit der USt-ID aus.
Das VAT Calculation Service prüft auch nicht. Es berechnet nur Steuern, validiert aber keine Kundendaten. Die Prüfpflicht bleibt bei dir.
6. Was kostet welche Prüfmethode?
Die manuelle VIES-Abfrage kostet nichts außer Zeit. Bei 100 USt-IDs brauchst du etwa zwei Stunden pro Monat. Der Nachweis ist rechtssicher, wenn du Screenshots speicherst.
Excel-Listen sind fehleranfällig. Eine falsche Formel, ein Tippfehler – schon ist die Prüfung wertlos. Vier Stunden Arbeit für ein unsicheres Ergebnis.Steuerberater nehmen etwa 150 Euro pro Monat für die Prüfung. Bei größeren Mengen wird es teurer.
7. Die rechtliche Grundlage
§ 18a UStG verpflichtet dich zur Prüfung. § 6a Abs. 1 UStG macht die Steuerbefreiung von einer gültigen ID abhängig. Die EU-Durchführungsverordnung Nr. 282/2011 regelt die Details.
Bei Verstößen drohen bis zu 5.000 Euro Strafe pro Fall nach § 26a UStG. Dazu kommen die Steuernachzahlungen.
8. Was du jetzt tun solltest
Prüfe ab sofort alle B2B-Kunden mindestens einmal pro Quartal und dokumentiere die Ergebnisse für das Finanzamt.
Was du jetzt tun solltest:
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